CDU-Kreisräte informierten sich im Kinderzentrum Maulbronn

Maulbronn. Die CDU-Fraktion im Kreistag unterstützt eine einmalige freiwillige finanzielle Beteiligung des Enzkreises an den Umbau- und Sanierungskosten des Altbaus des Kinderzentrums (KIZE), sagte Fraktionsvorsitzender Günter Bächle (Mühlacker) nach einer Sitzung um Anschluss an einen Besuch der christdemokratischen Kreisräte in der Einrichtung. Über einen genauen Betrag könne dann gesprochen werden, wenn belastbare Zahlen vorliegen. „Ein Signal dem Trägerverein schon jetzt zu geben, ist uns wichtig.“

Allerdings wird es bis zur Entscheidung in den Kreisgremien mehr Zeit geben als bisher angenommen, sagte Maulbronns Bürgermeister Andreas Felchle in seiner Funktion des Trägervereins Kinderzentrum, vor dem Rundgang der CDU-Kreisräte. In den Planungen werde zum einen die Möglichkeit aufgezeigt, ohne Mehrkosten zum Neubau eines Speisesaales zu kommen, anstatt im Bestand mehr oder weniger überzeugende Umbauten anzugehen. Zum anderen zeige sich, dass die Zukunft des kleinen, aber für Therapien und Freizeitnutzung - der über teilweise viele Wochen im KIZE wohnenden Kinder und ihrer Eltern - wichtigen Hallenbades planerisch und finanziell weitergehend geklärt werden müsse als bislang angenommen. Deshalb würden sich die antragsreifen Planungen und Berechnungen zumindest um vier bis sechs Wochen verschieben.

Felchle hofft, den Antrag auf Landeszuschuss für Umbau und Sanierung des Hauptgebäudes noch im November 2018 beim Sozialministerium einreichen und ihn auch dem Enzkreis mit der Bitte um finanzielle Unterstützung vorlegen zu können. Der Trägerverein gehe weiterhin von Gesamtkosten von neun Millionen Euro einschließlich Brandschutz aus. Weil schon jetzt feststehe, dass die notwendigen finanziellen Aufwendungen um ein Vielfaches höher ausfallen werden als die hoffentlich vom Land bewilligten Gelder sei man auch auf private Spender angewiesen, hoffe zudem auf Unterstützung durch Enzkreis und Stadt Maulbronn.

Der ärztliche Leiter Professor Dr. Rainer Blank sagte, das Kinderzentrum Maulbronn mit seiner Fachklinik und Ambulanz (Sozialpädiatrisches Zentrum) sei mit seinen nahezu 200 Beschäftigten die größte sozialpädiatrische Einrichtung mit der einzigen sozialpädiatrischen Fachklinik in Baden-Württemberg und zudem, ergänzte Felchle, der größte Arbeitgeber in Maulbronn. Das Zentrum zählt nach Blanks Angaben medizinisch-therapeutisch zu einer der
modernsten dieser Art in Europa. Dabei sei das KIZE insgesamt eine eher „kleine“ Klinik, die zudem noch selbständig und frei gemeinnützig seit mittlerweile fast 40 Jahren arbeite.
In der Sozialpädiatrie würden chronisch kranke und behinderte Kinder und Jugendliche nicht nur medizinisch und therapeutisch, sondern auch psychosozial, pädagogisch und seelsorgerisch behandelt. Der Auftrag des KIZE sei es, Kindern, die wegen Schwere und Komplexität ihrer Erkrankungen anderswo ambulant und – im Falle des KIZE auch in anderen Kliniken stationär - nicht ausreichend behandelt werden können, mit Hilfe vieler spezialisierter Berufsgruppen unter einem Dach zu helfen. Derzeit würden 6000 Kinder und Jugendliche pro Jahr ambulant, zirka 600 davon auch stationär behandelt. Blank war auch der Hinweis wichtig, dass das Kinderzentrum aus Mangel an niedergelassenen Fachärzten in diesem Bereich auch die Grundversorgung des Enzkreises in puncto Kinderpsychiatrie garantiere.

Zusammen mit Dirk Berner, kaufmännischer Leiter und neben Blank auch Geschäftsführer, zeigten Blank und Felchle bei einem Rundgang mit den CDU-Kreisräten die vorgesehenen baulichen Maßnahmen im Hauptgebäude auf. Zudem gab es Erläuterungen über die Geräte zur Therapie, darunter einen modernen Gang-Roboter - automatisiertes Gangtraining zur Verbesserung der Motorik.