Themenpalette reichte von der schwierigen Haushaltslage über Kindergärten und Schulen bis zur aktuellen Frage der Videoüberwachung

Knittlingen. Vor allem für aktuelle kommunalpolitische Aufgaben der Fauststadt interessierte sich die CDU-Fraktion im Kreistag des Enzkreises bei ihrer Sitzung im Ratssaal, gleichzeitig war dies der Antrittsbesuch bei Bürgermeister Alexander Kozel. Laut Mitteilung des Fraktionsvorsitzenden Günter Bächle (Mühlacker) reichte die Themenpalette von der schwierigen Haushaltslage über Kindergärten und Schulen bis zur aktuellen Frage der Videoüberwachung eines Platzes und einem von der Stadt gewünschten Radweg nach Großvillars.

Bürgermeister Kozel stellte unter anderem den geplanten Online-Mängelmelder für die Einwohnerschaft vor, Überlegungen für Freiflächenanlagen mit Photovoltaik mit Nutzung von Wasserstoff und lobte die Zusammenarbeit mit dem Landkreis in der Flüchtlingsunterbringung. Er erhofft sich von der Kreistagsfraktion insbesondere eine Unterstützung beim Breitbandausbau sowie auch bei den Themen des öffentlichen Nahverkehrs. In diesem Zusammenhang sagten Fraktionsvorsitzender Günter Bächle und der örtliche Kreisrat Martin Reinhardt, die CDU-Fraktion habe sich mit Nachdruck beim Landkreis für eine neue Bushaltestelle südlich des Kreisverkehrsplatzes Wiesenstraße/Zeppelinstraße/Richard-Wolf-Straße eingesetzt und so eine Idee der CDU-Gemeinderatsfraktion aufgegriffen. So sei es in letzter Minute gelungen, in die Neuausschreibung der Linie 734 durch den Enzkreis den Passus aufzunehmen, im Zuge des weiteren Ausbaues des Gewebegebietes sei mit einer neuen Führung durch das Gewerbegebiet zu rechnen, auf dass sich die Anbieter gleich darauf einstellen können.

Nach einer kurzen Begrüßung hatte Bürgermeister Kozel den Kreisräten die derzeitigen Knittlinger Themen vorgestellt, welche eingehend diskutiert wurden. Insbesondere die derzeitige Haushaltslage wurde ausführlich erörtert. Der Verwaltungschef sprach von einem strukturellen Defizit im Etat der Stadt, an dessen Beseitigung die Verwaltung und der Gemeinderat arbeiten würden. Mit aktuell 1460,14 Euro Steuereinnahmen pro Einwohner liege die Kommune um rund 76 Euro unter dem Enzkreis-Durchschnitt, heißt es in der Mitteilung der Fraktion. 2022 musste Knittlingen 3,25 Millionen Euro Umlage an den Landkreis abführen, im kommenden Jahr werden es voraussichtlich 3,56 Millionen Euro sein. „Eine höhere Umlage konnte abgewendet werden, obwohl der Kreis-Haushalt das dritte Jahr in Folge nicht ausgeglichen ist“, so die Kreisräte. Bächle sagte, die CDU unterstütze den Kurs der Kreisverwaltung, das Finanzierungsloch je hälftig vom Kreis und den Kommunen stopfen zu lassen, somit nicht allein von den Städten und Gemeinden.

Der ebenfalls eingeladene CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Stadtrat Bernd Vogt und Kreisrat Martin Reinhardt bedankten sich bei der Kreistagsfraktion für ihren Besuch und würdigten die sehr guten Verbindungen zur Kreistagsfraktion. Das zeige sich zum Beispiel bei Themen wie dem Geldautomaten der Sparkasse Pforzheim Calw in Freudenstein. Es sei dem zuständigen Vorstand der Bank gelungen, so Bächle, eine Verlängerung des Mietvertrages für den Raum, in dem der Bankomat stehe, zu erreichen. Ein Abbau sei somit im Interesse der Kundennähe abgewendet worden.

Foto: CDU-Kreistagsfraktion tagt im Knittlinger Rathaus. An der Stirnseite des Ratstisches Bürgermeister Alexander Kozel sowie die Fraktionsvorsitzenden der CDU in Kreistag und Gemeinderat, Günter Bächle und Bernd Vogt, sowie der Knittlinger CDU-Kreisrat Martin Reinhardt (von rechts).

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