Knittlingen. Mit Unverständnis reagieren der CDU-Ortsverband Knittlingen und die CDU- Gemeinderatsfraktion der Fauststadt über die bislang ablehnende Haltung des Verkehrsverbundes Pforzheim/Enzkreis (VPE) hinsichtlich eines Verbesserungsvorschlags zur Zukunft des ÖPNV.

Wie berichtet, hatte die CDU unlängst eine detaillierte Untersuchung und Testphase gefordert, inwiefern sich das Knittlinger Gewerbegebiet besser mit dem Bus erreichen lässt. Hierzu wurde angeregt, die aktuelle Umleitung in Zusammenhang mit den Abbruch- und Neubauarbeiten an der sogenannten Kieselmannbrücke für eine entsprechende Testphase zu nutzen. Die von den Bussen befahrene Ausweichroute führt von der Pforzheimer Straße kommend über die Richard-Wolf-Straße zur Wiesenstraße und von dort über die Paul-Kieselmann-Straße zurück in Richtung Knittlinger Stadtmitte. Die Idee: Entlang der Umleitungsstrecke könnten eine oder mehrere provisorische Haltestellen eingerichtet werden, um dann zu prüfen, inwieweit diese von den Fahrgästen angenommen werden.

Unterstützt wird der Vorschlag auch von der CDU-Kreistagsfraktion, die sich seit Jahren für ein besseres Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr stark macht. In einer Antwort an den Fraktionsvorsitzenden Günter Bächle heißt es nun seitens des zuständigen Verkehrsverbunds Pforzheim/Enzkreis: „Der VPE kommt zu dem Schluss, dass bei keiner Variante die Vorteile überwiegen und spricht sich deshalb dafür aus, die bisherige Linienführung beizubehalten.“ Während einer Umleitungsphase sehe man es nicht als zielführend an, einen Bedarf zu schaffen, der danach womöglich nicht mehr bedient werden könne. Und: Es habe bislang auch keinerlei Wünsche seitens der Fahrgäste gegeben, an der bisherigen Linienführung etwas zu ändern.

Diese Argumentation wollen nun allerdings weder Bächle noch seine Knittlinger Mitstreiter stehen lassen: „Es kann doch nicht sein, dass man den ÖPNV zwar stetig verbessern möchte, am Ende aber noch nicht einmal bereit ist, eine Testphase zu ermöglichen und erst danach Schlüsse zu ziehen“, sagt Martin Reinhardt, langjähriger CDU-Stadtrat und stellvertretender Knittlinger Bürgermeister.

Dies unterstreichen auch Fraktionssprecher Bernd Vogt und Stadtrat Markus Scholl: „Wir möchten in dieser Sache vorankommen und nicht immer nur hören, was angeblich alles nicht geht.“ Es gehe hier schließlich nicht um ein Prestigeprojekt, sondern um eine handfeste Verbesserung für die Bürger und Pendler. Gerade in Zeiten hoher Sprit und Energiepreise sei es von immenser Bedeutung, den ÖPNV attraktiver zu machen und Verbesserungsangebote nicht auszubremsen.

Weitere Unterstützung sagt auch Kreistagssprecher Günter Bächle zu: „Das Thema ist zu wichtig, um einfach abgeräumt zu werden. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Bewegung in die Sache kommt.“

Immerhin: Der VPE signalisiert in dem Schreiben an die CDU durchaus Gesprächsbereitschaft: Sollte sich die Stadt Knittlingen offiziell für eine Prüfvariante entscheiden, so komme man diesem Vorschlag selbstredend nach. Man warte allerdings bis heute auf eine Antwort aus dem Rathaus, heißt es seitens des VPE. Die CDU-Fraktion will daher nun darauf drängen, das Thema schnellstmöglich im Gemeinderat mit einem offiziellen Beschluss zu untermauern.

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